Gazosa

Gazosa ist für mich unterdessen zum \”Wasser dieses Sommers\” geworden. Die Pizzeria La Dolce Vita in Flims hat dazu einige interessante Ausführungen [1]:

Gazosa, das Tessiner Blöterliwasser aus der Bügelflasche. Jahrelang war es in den Köpfen unzähliger Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer zwischengelagert, eine Erinnerung an Abende in kühlen Grotti mit kalten Platten und Ossibucchi mit Polenta. Was für die Erwachsenen der Merlot, war nämlich für die Kids bis hinein in die Siebzigerjahre Gazosa. Das Reissen des Papiersiegels über dem metallenen Bügelverschluss und das Ploppen der Gummidichtung waren Schlüsselreize für unstillbaren Das Kinderdurst – und zuverlässiger Trost bei den langweiligen Gesprächen der Eltern.

Jetzt sind die Wässerchen aus dem Süden nicht mehr nur süsse Erinnerungen. Sie erleben in der Deutschschweiz ein Revival. Denn wo ausgehfreudige Leute verkehren, gehen die Kohlensäuregewässer aus der Südschweiz zunehmend über die Theken. Produziert wird Gazosa, die Gashaltige, zum Beispiel in Grono, im bündnerischen Misox.

Orlando Ponzio ist Chef der ehrwürdigen Fabbrica Gazose. Er führt das Geschäft in dritter Generation. Gegründet wurde es 1922 von seinem Grossvater. Dieser benannte seinen Sprudel «La Fiorenzana» nach einem mittelalterlichen Turm im Misox. Ein weiterer Hersteller ist die Firma Ambra in Personico, ebenfalls immer noch in Privatbesitz. Auf dem rührend hilflos gestalteten Etikett wird das Firmengründungsjahr 1890 angeführt. Beide Produzenten machen aus ihren Verkaufszahlen ein Geheimnis und lassen sich von Fremden nicht in die Karten gucken.

Die Gazose sind in Aromen wie Biancha (Zitrone), Mandarine, Himbo (Himbeere) und Aranciata Amara (Bitterorange) zu haben [2].

[1] http://www.dolcevita-flims.ch/wasser.html
[2] http://www.circle.ch/blog/p1467.html

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